Mittwoch, 8. September 2010

Gottes Gnade über meinem Leben

Eigene Psalmdichtung, nach Psalm 136:
Gott ist schon einen weiten Weg mit mir gegangen, denn seine Gnade währet ewiglich
er hat mich auf Umwegen begleitet und herausgezogen, denn seine Gnade währet ewiglich
wo ich nicht weiter wusste, denn seine Gnade währet ewiglich
er hat mir den Weg gezeigt, bei jeder Gabelung,denn seine Gnade währet ewiglich
er kennt mich von klein auf, seit ich geboren bin, denn seine Gnade währet ewiglich
er weiss meinen Namen, denn seine Gnade währet ewiglich
er liebt mich so wie ich bin, denn seine Gnade währet ewiglich
er hat mir vergeben und vergibt mir täglich 70x7mal, denn seine Gnade währet ewiglich
er gibt mir die Möglichkeit durch Jesus vor ihm zu bestehen, denn seine Gnade währet ewiglich.
er gibt mir ein reich beschenktes und erfülltes Leben, denn seine Gnade währet ewiglich

hier und in Ewigkeit, denn seine Gnade währet ewiglich

8. September 2010 Rosenhauch

Sonntag, 27. Juni 2010

Aktion "Volxbibel auf Youtube" hat begonnen!

In nächster Zeit werden Mandy auf gekreuzsiegt.de , Martin Dreyer auf volxbibel.de und wir von psalmenlesung.net Werbung dafür machen, möglichst viele Psalmen oder auch andere Teile der Volxbibel in die Kamera zu lesen und auf Youtube hochzuladen.

Hier der erste Clip von Psalmenlesung, Robin liest Psalm 121:

Sonntag, 20. Juni 2010

Rainer Maria Rilke

Kein Psalm, sondern ein Gedicht von Rilke, welches ich heute gelesen habe und das mich sehr berührt hat....

Rilke, der übrigens 1915 an seinen Verleger schrieb:

"Ich habe die Nacht einsam hingebracht in mancher inneren Abrechnung und habe schließlich, beim Scheine meines noch einmal entzündeten Weihnachtsbaumes, die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in dem man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein."


Das Gedicht stammt übrigens aus dem Stundenbuch.




Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn.



Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,

und ich kreise jahrtausendelang;

und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm,

oder ein großer Gesang.

Dienstag, 8. Juni 2010

Grüne Lust - welche Bibelstelle?

Seit längerem gab es auf Psalmenlesung eine wetterbedingte Pause. Es wurde zwar ein Video (Ebenalp, Psalm 121)gemacht, aber mit Bildern aus dem Archiv.

Gestern konnten endlich wiedermal Bilder im Grünen gemacht werden, und nun ist die Frage, welche Bibelstelle am besten dazu passt?

Hier gehts zu der Galerie - am Besten im Vollformat anzusehen.

Dienstag, 1. Juni 2010

hände

stumm im heute
zitternd vor morgen
verkrampft im schmerz
müde vom beten
hilflos
fragen verzweifelt:
wozu?

gott nimmt deine hände
in seine liebende vaterhand

Mittwoch, 12. Mai 2010

Jesus.de am Ökumenischen Kirchentag

Vom 12. bis 16. Mai findet der Ökumenische Kirchentag in München statt.

Jesus.de sendet ein kleines Team dorthin, welches fortlaufend darüber berichtet. Hier gehts zum Blog.

Samstag, 8. Mai 2010

Die Volxbibel ist nun komplett!

Nach Jahren des Wartens ist die Volxbibel komplett. Zuerst war das Neue Testament da, dann das Alte Testament Teil 1, und nun, mit Teil 2 sind selbst die Psalmen und Hiob neu übersetzt worden.

aus diesem Anlass gibts jetzt Volxbibel-Videos auf Psalmenlesung.net.

Die Psalmen sind alle gereimt und werden auf Youtube oft gerapt. Ich wünsche den Jesus Freaks und Martin Dreyer alles Gute und viel Segen.

Samstag, 24. April 2010

Filz und Firlefanz - Nähkästchen-Geplauder


Diesen Montag war meine erste Lesung.

Mein Buch und ich
sind nach Hause gekommen!


Vielen Dank an alle, die mich bis dahin begleitet haben,
an diesem Abend empfangen haben

und an Helmut Kitter
für diesen wunderbaren Artikel!


Eine Autorin
mitten im Leben


Die Selberin Silke Meier stellt im Lutherheim ihr Erstlingswerk „Filz & Firlefanz“ vor. Tief verwurzelt im christlichen Glauben nimmt sie die Zuhörer mit in ein glückliches Leben.




"Religion ist in der Schule, Kirche ist am Sonntag, und Gott ist ein lieber Mann - nein, so einfach ist es nicht", meinte Dekan Dr. Volker Pröbstl, als er im Lutherheim die Autorin und die vielen neugierigen Zuhörer begrüßte, die Silke Meiers Nähkästchengeplauder über Filz und Firlefanz, zwischen Schürze und Chiffon hören wollten. Nein, Religion gehöre in den Alltag, unsere Kirche stehe zu jeder Stunde offen und Gott sei das große Geheimnis unseres Lebens, das es täglich neu zu entdecken gelte.

Als Silke Meier etliche Kapitel aus ihrem neu erschienenen Büchlein vorlas, das nicht zuletzt viele ihrer eigenen Erlebnisse als Ehefrau, Hausfrau und Mutter zweier Töchter, aus Haushalt und ihrem täglichen Leben enthält, konnte mancher Zuhörer mal schmunzelnd, mal nachdenklich an seinem eigenen Leben erkennen, dass es sich lohnt, Jesus Christus, dem wahren Menschen und wahren Gott zu danken.

Das 126 Seiten umfassende Büchlein ist beileibe kein frommes Buch, denn die Autorin frömmelt nicht, aber aus jeder Zeile ist zu erkennen, dass ihr Leben - und sie steht mit beiden Beinen darin - fest im christlichen Glauben verankert ist.

Die Kapitel haben alltägliche Titel. Zum Beispiel "Das Glück ist ein Maßanzug", und das stimmt, meint Silke Meier jedenfalls. Denn das Glück kneift nicht am Hosenbund, ist nicht zu lang und nicht zu kurz, verliert keine Knöpfe, und wer Glück hat, dessen Reißverschluss verhakt sich nicht.

Die Autorin erkennt, ihr Leben ist ihr genau auf den Leib geschnitten, und sofern ein Leser ihrer Zeilen von seinem Leben sagen kann "Ja, das passt mir!", dann hat er deren Sinn erkannt.

Allegorisch, teilweise metaphorisch gewinnt Silke Meier allen ihren humorvoll geschilderten Erlebnissen und Anekdoten einen biblischen Sinn ab. Ob es nun um den Kauf eines neuen Kleides, um ihre Handtasche ("eine, die mit mir unterwegs ist"), um Reiseerkenntnisse im Schlafsack oder den ersten Schultag des Töchterchens geht, die Autorin weiß sich, die Familie und ihre Kinder in Gottes Hand.

Am Ende des Kapitels "Tango" sind die Zuhörer von der Poesie des Gehörten und der Geschichte des Clowns Hans so ergriffen, dass es einige Augenblicke dauert, bis sich die Hände zum verdienten Beifall rühren.

Während die Glocken der Andreaskirche zum Abendgeläut erklingen, liest die Erzählerin gerade vom Schicksal des Propheten Jona. Wahrhaft andächtige Stimmung herrschte in diesem Moment unter den Lauschenden. In anderen Kapiteln der Lesung kommt in der Erkenntnis, hier wird aus dem richtigen Leben erzählt, auch immer wieder Heiterkeit auf.

Die Lesung wurde von den munteren Akkordeonklängen der Selber Musikschule unter der Leitung von Georg Gebert angenehm aufgelockert, und die schmissigen, rhythmischen Weisen, vom Boogie bis zu den Beatles bedachte das Publikum mit lebhaftem Applaus.

Dekan Pröbstl verehrte der Autorin zum Dank einen bunten Blumenstrauß und bedachte die Musiker mit je einer Rose.

Die zweistündige Lesung sei so kurzweilig gewesen, meinte er, dass sie ihm gefühlsmäßig nur Minuten zu dauern schien. Zum Abschied drängelten sich die begeisterten Zuhörer, um sich eins der Büchlein mit einer Widmung der Autorin zu erwerben.

(Selber Tagblatt/ 22.04.2010)

sim0224@yahoo.de

- für Nachrichten, noch Fragen oder Anfragen,
ob ich auch bei Ihnen lesen könnte:

Ja, ich kann......
ein Termin lässt sich finden.


Freitag, 23. April 2010

Lobe den Herrn............

meine Seele,

meine Seele lobe den Herrn!

und vergiss nicht.............

was er dir Gutes getan hat!

Leben und Loben

„Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!“

So lautet der letzte Satz des Psalters. Auffällig ist auch, dass die letzten fünf Psalmen (146-150) alle mit „Halleluja“ (=Lobet den HERRN) beginnen und enden (sie heißen deshalb auch Halleluja-Psalmen). Diese Psalmen sind voll von Gotteslob. Das deutet an, dass der ganze Psalter im Zeichen des Lobgesangs steht. So heißt das hebräische Wort für den Psalter auch „Tehillim“, was so viel bedeutet wie „Lobgesänge“ oder „Preisungen“ (so die Bibelübersetzung „Die Schrift“ von Martin Buber und Franz Rosenzweig). Der ganze Psalter ist also Gotteslob!

Wenn man sich das Buch der Psalmen aber mal genauer anguckt, stellt man fest, dass dort keineswegs nur Lob vorkommt. Im Gegenteil: Ein großer Teil aller Psalmen sind Klagepsalmen. Wir finden Leid, Fragen und Anklagen, Bitten, Schreien und Flehen. Die Beter sind von den Schattenseiten des Lebens gezeichnet. Das macht es umso interessanter, dass an das Ende der Psalmen fünf Lobeshymnen gestellt wurden. Hier wird deutlich: Alles Beten zu Gott, sei es Klagen, Schreien und Flehen, sei es Bitten und Bekennen, sei es Danken, Preisen und Rühmen, all das ist Lob an Gott. Wo ein Mensch sich an Gott wendet, egal ob in Leid und Not oder in Freude und Jubel, da wird Gott verherrlicht.

Kehren wir noch einmal zu Ps 150,6 zurück: Alles, was atmet, soll den HERRN loben. Der Atem lässt uns leben und erhält uns unser Leben, und das Leben ist Gabe Gottes. Lob ist also Freude über das Leben! Das Loben Gottes ist vielleicht auch das, was das Leben in tiefster Hinsicht ausmacht. In der Totenwelt gibt es kein Lob und keinen Dank, so sagen sie Psalmisten (Ps 6,6; 30,10; 88,11; 115,17). Vielleicht lag gerade darin auch die eigentliche Bitterkeit des Todes. Doch der Tod reicht nach alttestamentlicher Vorstellung schon mitten ins Leben hinein. In Verfolgung, Krankheit, Einsamkeit und Not, also immer dort, wo der Gott des Lebens den Beter verlassen zu haben und seine Hilfe fern zu sein scheint (Psalm 22,2), wird der Tod schon mitten im Leben erfahrbar. In solchen Situationen wird geklagt. Doch viele Klagepsalmen enden mit einem Lobpreis (so auch Psalm 22). Dann, wenn der leidende Mensch von Gott aus dem Tod ins Leben zurückgeholt wird, da verwandelt sich die Klage in Lob. Denn Leben ist Loben. Darum: Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!

Donnerstag, 22. April 2010

Psalm 121 auf der Ebenalp (Ostschweiz)

Der neuste Video, eine Kontemplation mit Psalm 121, spielt auf der Ebenalp. Geniessen Sie die Stimmung der Berge und auch die vielen kleinen Details, die Tiere und Pflanzen, welche auch im kargen Bergklima gedeihen.

Samstag, 6. März 2010

Glaube greifbar machen: Perlen des Glaubens

Es gibt auch Rituale für Evangelische Christen, zum Beispiel die neu entwickelten "Perlen des Glaubens".

Hier die Webseite dieser Perlen.

Zitat: Die Perlen des Glaubens machen den Glauben "greifbar" und möchten dazu anregen, christliche Tradition neu zu entdecken und zu verstehen. So sind sie ein Katechismus (Glaubensunterricht) für die Hände, ein einfaches Hilfsmittel, um den eigenen spirituellen Weg zu finden und einzuüben.

Samstag, 20. Februar 2010

"Du bist mein Gott", Psalm 118, 28



... und mit Gottes Hilfe ist mein erstes Buch im Brunnen-Verlag erschienen:

Filz & Firlefanz - Nähkästchengeplauder zwischen Schürze und Chiffon

Die Titelgeschichte - und damit zurück zum Thema - habe ich dem Drehtag mit Robin auf dem Areal der Kartause Ittingen entliehen. Dort habe ich Psalm 122 gelesen. Und als Einstieg den Vers aus Psalm 62:

"Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft"

einen schönen Sonntag euch!
Silke

Martin Luther

Martin Luther scheibt in seiner Vorrede auf den Psalter:

Denn ein menschlich Herz ist wie ein Schiff auf einem wilden Meer, welches die Sturmwinde von den vier Orten der Welt treiben.
Hier stößt her Furcht und Sorge vor zukünftigem Unfall; dort fähret Grämen her und Traurigkeit von gegenwärtigem Übel.
Hier weht Hoffnung und Vermessenheit von zukünftigem Glück; dort bläset her Sicherheit und Freude in gegenwärtigen Gütern.
Solche Sturmwinde aber lehren mit Ernst reden und das Herz öffnen und den Grund herausschütten......

Was aber ist das meiste im Psalter anders als solch ernstlich Reden in allerlei solchen Sturmwinden?

Wo findet man feinere Worte von Freuden, als die Lobpsalmen oder Dankpsalmen haben?
Da siehest du allen Heiligen ins Herz wie in schöne lustige Gärten, ja wie in den Himmel.....

Wiederum, wo findest du tiefere, kläglichere, jämmerlichere Worte von Traurigkeit als die Klagepsalmen haben?
Da siehest du abermal allen Heiligen ins Herz wie in den Tod, ja wie in die Hölle.....

Und, wie gesagt, ist das Allerbeste, dass sie solche Worte gegenüber Gott und mit Gott reden, welches macht, dass zweifältiger Ernst und Leben in den Worten sind.....

Daher kommt's auch, dass der Psalter aller Heiligen Büchlein ist und ein jeglicher, in welcherlei Sache er ist, Psalmen und Worte drinnen findet, die sich auf seine Sache reimen und ihm so eben sind, als wären sie allein um seinetwillen also gesetzt, dass er sie auch selbst nicht besser setzen noch finden kann noch wünschen mag.

(Martin Luther 1528)

Freitag, 12. Februar 2010

Vernissage Kunsthalle Frauenfeld

Zwei Tage vor Eröffnung kam ein Artikel in der Thurgauer Zeitung, über den wir uns gefreut haben.

Die Vernissage letzten Samstag war ein Erfolg; sehr viele Leute haben Videos angeschaut. Man kann von aussen Videos ankucken, oder in die Kapelle reinsitzen. Von oben kommt dann die Musik, und man kann in den Schubladen nach Räucherwerk stöbern oder auch ein kleines Foto stehlen.

Allerdings - so richtig kommt die Stimmung erst jetzt rüber, wenn nur vereinzelt Leute in die Kunsthalle reinschauen. Fast jedesmal bin ich bisher hingegangen, um in der kleinen Kapelle zu Räuchern und ein paar kleine Kerzen anzuzünden.

Für Leute, welche in Frauenfeld vorbeikommen: Die Öffnungszeiten sind auf der Webseite der Kunsthalle Frauenfeld zu lesen.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Versteck

Mein Versteck und mein Schild bist du
Du bist mein Versteck
wenn ich mich vor mir selbst verstecken möchte
vor meiner Arroganz
meiner Lieblosigkeit
meinem Hochmut

Wenn ich mich schäme
dafür, wie ich zu meinem Nächsten bin
so, als stünde er nicht neben mir
sondern unter mir
abweisend
mich aufwertend
von oben herab

Wenn ich mich selbst nicht leiden mag
meine Reaktionen
mein Handeln
ungeschehen machen möchte
und es nicht kann
und mir die Last aufbürde
mich selbst ablehne
mit mir selbst hadere
Dann verstecke ich mich bei dir
vor meinem Nächsten
vor mir
Auch vor dir?

Ich mache meine Augen zu
ganz fest
doch das Geschehene bleibt da
steht auch jetzt vor mir
lässt meine Gedanken und mein Herz
im Kreis sich drehen
unablässig

Doch hier in meinem Versteck
bist du da
beruhigst mein Herz
bedeckst die Vergangenheit
gibst Ruhe in der Gegenwart
Hoffnung für die Zukunft
Hoffnung für morgen
für den nächsten Schritt
Neubeginn



Mein Versteck und mein Schild bist du
wenn ich mich verkriechen möchte
wenn meine Seele weint
wenn Worte mich treffen
mitten ins Schwarze
dahin, wo es weh tut
richtig weh
Und ich die Maske vor meinem Gesicht
festhalte
damit sie nicht verrutscht
keiner dahinter schauen kann
und ich rede und lache
funktioniere
ganz normal

Und in mir ist
Wut
der Wunsch zurückzuschlagen
zu verletzen
abzuweisen
Und weiß doch
hinter all dem
ist
Schmerz.

Ich verstecke mich bei dir
du bist mein Schild
welches das Draußen abhält
Und hier drin
nur du und ich
halte ich dir diesen Schmerz hin
schaue ihn mit dir zusammen an
berge mich bei dir
du tröstest mich
baust mich wieder auf
ordnest das Chaos
und linderst den Schmerz


Mein Versteck und mein Schild bist du
wenn ich mich müde und leer fühle
wenn ich mich frage
welchen Sinn das alles hat
Wozu?
Warum?
Wenn mein Herz schwer und betrübt in mir schlägt
und der Sinnlosigkeit
einen zermürbenden Rhythmus gibt.

Meine Seele ist unruhig in mir
und ich verstecke mich bei dir
vor dem Sinn
vor der Sinnlosigkeit
Du bist mein Schild
gegen meine eigenen Gedanken
bei dir ist Ruhe
du umfängst meine Seele
nimmst mein verzagtes Herz
in deine gütigen Hände
und gibst mir Sicherheit
einen festen Grund
auf dem ich stehen kann
meine Gedanken aushalten kann
ausharren kann
bis ich verstehen werde


Mein Versteck und mein Schild bist du
und ich sehe
dass nicht ich es bin
die zu dir kommt
sich bei dir versteckt
sich bei dir birgt
Sondern du bist es
Du!
der zu mir kommt
mich umfasst
mein Herz
in seine sanften und barmherzigen Hände nimmt
Du bist es
der mich umgibt
wie ein Versteck

Und dann
wird mein warmes, dunkles Versteck
in dem ich mich barg
hell und weit
wird das Leben
Und ich kann stehen
ich breite meine Arme weit aus
und schließe meine Augen
und atme tief ein
Frieden
Die Tränen in meinen Augen
und meiner Seele
öffnen sich einem Lächeln
auf meinem Gesicht
und dieses Lächeln
zieht wie eine milde Brise
Freude
durch den Schmerz und die Leere
Und ich öffne meine Augen
und sehe
Ich sehe
Dich
Gott meines Lebens



(Psalm 119, 114a)

Montag, 8. Februar 2010

Ein dichterisches Kunstwerk

Dr. Reinhard Deichgräber schreibt in "Lobe...und du lebst":

In Deutschland verbinden wie mit einem Gedicht die Regeln von Rhytmus und Reim. In den Psalmen vermissen wir beides und darum haben wir es schwer, den Text als Dichtung zu erleben und zu würdigen.
Doch eine einfache Beobachtung kann uns weiterhelfen.
Unsere deutschen Gedichte leben vom Klangreim mit seinen unglaublich reichen Möglichkeiten.
So reimen wir "sang" auf "klang, "klein" und "rein", "Herz" und "Scherz" oder auch "saufen" auf "raufen".
Die hebräische Poesie reimt nicht Klänge, sondern Gedanken.
So entsteht die Doppelzeiligkeit, die jedem, der Psalmen betet, so schnell vertraut wird, der "Parallelismus der Glieder", wie Wissenschaftler diese Kunstform nennen.

Dabei wird derselbe Gedanke zweimal, jedoch mit verschiedenen Worten ausgedrückt:

Ich will den Herrn loben allezeit;
sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
(Psalm 34, 2)

Manchmal bringt das zweite Glied einen zusätzlichen Gesichtspunkt ein:

Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
(Psalm 103, 2)

Auch eine gegensätzliche Formulierung kann vorkommen:

Reiche müssen darben und hungern;
aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel
an irgendeinem Gut.
(Psalm 34,11)

Die wiederholende Redeweise bringt es mit sich, dass der Gedankengang nur langsam voranschreitet.
Er geht mehr in die Tiefe als in die Ferne, und die beiden parallelen Aussagen interpretieren sich wechselseitig.
Wer sich auf diese Kunstform geduldig einlässt, wer ihre Schönheit gerade auch durch lautes Lesen zum Klingen bringt, wird irgendwann die Tragkraft spüren, die in dieser zunächst fremden Redeweise liegt und sich ihr gerne anvertrauen.

Freitag, 5. Februar 2010

Ausstellung in der Kunsthalle Frauenfeld

Ab 6. Februar Ausstellung "Menschenbilder" in der Kunsthalle Frauenfeld

In zwei Blöcken, vom 6.-21. Februar und vom 27. Februar bis 14. März findet die Gruppenausstellung zum Thema Menschenbilder statt. Mein Beitrag ist das Thema Hildegard von Bingen, die filmische Umsetzung mehrerer Lieder von Gregorianischem Gesang, zwei Liedern der Hildegard und einem Chorlied von Guillaume Du Fay. Öffnungszeiten auf der Webseite der Kunsthalle Frauenfeld.

Am Samstag, 20. Februar gibts Glühmost, und wir schauen die Filme in der Kunsthalle an. Später besteht die Möglichkeit, im Cinemaluna Frauenfed noch den Film Vision gemeinsam anzukucken.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Stark durch Jesus

Du lieber Herr Jesus

ziehst deine Kreise in meinem Herzen


schreibst deine Gedanken

Immer mehr spüre ich


wie du mein Leben ausfüllst


Dein Licht vertreibt das Dunkle


Dein Heil macht mich rein


Was von dir kommt und wächst

macht mich stark wie eine starke Pflanze

Mittwoch, 27. Januar 2010

Webseite Psalmenlesung.net wird überarbeitet

Per gestern, 27. Januar 2010 hat unser Provider auf PHP 5.3 gewechselt.

Im ersten Moment sah es aus wie das Ende, aber nach mehreren Stunden Recherche und Arbeit konnte auch die Webseite den neuen Gegebenheiten angepasst werden!

Bitte habt Geduld, die Funktion konnte erhalten bleiben, doch das Design muss noch angepasst werden.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Sterblichkeit

Lehre uns bedenken
dass wir sterben müssen
auf dass wir weise werden



Oh Herr, unser Gott
lehre uns bedenken
dass
wir
sterben
müssen
auf dass wir weise werden


Dass wir den Augenblick
jeden Augenblick
erkennen
schätzen
dir dafür dankbar sind

Dass wir die Schönheit und Fülle deiner Schöpfung genießen

Den Frühling
den Sommer
den Herbst
den Winter

Die Sonne
den Wind
den Regen
den Schnee

Die Farben
den Duft
den Gesang der Vögel

Gnade um Gnade



Oh Herr, unser Gott
lehre uns bedenken
dass unser Nächster sterben muss
auf dass wir weise werden

Dass wir großzügig sind, statt kleinlich
langmütig
geduldig
nachsichtig
verzeihend
barmherzig

Dass wir deinen Blick für den Anderen haben
und tiefer sehen
mehr als die Oberfläche
das Herz
die Seele
die Sehnsucht
den Schmerz
die Einzigartigkeit
den Menschen

Lass mich nie vergessen
wie wertvoll mir Menschen sind
und dass die Zeit mit ihnen
ein kostbares Gut ist
ein Geschenk
zu groß
um es mit nichtigen Kleinigkeiten
zu vergiften
zu zerstören
Zeit zu vergeuden

Lass mich die Freundschaft
das Vertrauen
das ein Mensch
ein Tier
mir schenkt
mit sanften Händen halten und hüten
und über diesen Schatz
so kostbar!
dankbar staunen



Oh Herr, mein Gott
lehre mich bedenken, dass ich sterben muss
auf dass ich weise werde

Und sehe
und höre
und fühle
und schmecke
das Leben
deine Liebe
vom Licht ins Dunkel
und vom Dunkel wieder ins Licht
du bist da
immer

Lass mich sehen
das Jetzt
und es wertschätzen
Jetzt ist die Zeit
nicht gestern
nicht morgen
Heute


Oh Herr, mein Gott
lehre mich bedenken, dass wir sterben müssen
Asche zu Asche
Staub zu Staub
auf dass ich weise werde
auf dass die Hoffnung nicht in der Trauer erstirbt

Die Liebe spricht zu ihrer Liebe:
Du!
Du wirst niemals sterben
Die Liebe ist stärker als der Tod...



Lehre uns bedenken
dass wir sterben müssen
auf dass
wir
weise
werden




(Psalm 90, 12)

Dienstag, 19. Januar 2010

Ruhe in Gott, in guten wie in schlechten Zeiten

Auch wenn es historisch anscheinend nicht verbrieft ist, dass die jeweiligen Einleitungen der Psalmen auch wirklich dem folgenden Text entsprechen, so kann man sich doch ein Bild über die Psalmen und David, einen der Hauptakteure machen, wenn man nicht nur die Psalmen liest, sondern auch Texte wie das erste Buch Samuel ab Kapitel 16 bis ins 2. Buch Samuel hinein.

David war nicht einfach zum König gesalbt worden, um sogleich ins gemachte Nest zu kommen und den Thron zu besteigen, sondern er ging er einige Jahre grausam untendurch, wurde vom damaligen König Saul verfolgt, vertrieben, mehr oder weniger obdachlos und musste sich sogar wahnsinnig stellen, um dem Tod zu entgehen.

Manche der eindrücklichsten Psalmen entstanden in dieser Verfolgung, in der Wüste (Psalmen 62, 63). David ist auch meines Wissens der einzige, von dem es heisst, er war ein Mann nach dem Herzen Gottes. Und das war er nicht von Geburt auf, sondern weil er jahrelang und lebenslang lernte, die guten und die schlechten Zeiten mit Gott zu teilen, sie ihm mit - zu - teilen. Das ist für mich der Ansatz der Psalmen, und darum gibt es auch Leute wie den Übersetzer der Psalme Züritüütsch, welche sagen, die Psalmen würden heute noch geschrieben.

Folgender Text ist aus Psalm 3 und soll geschrieben sein während oder nach dem Putsch des Absolom, als David am gleichen Tag seinen Thron verlor, dann wieder bestieg, dann aber vom Tod des Sohnes erfahren musste, der beim Putsch umgekommen war.


"Ein Psalm Davids," "als er vor seinem Sohn Absalom floh." Ach HERR, wie sind meiner Feinde so viel und erheben sich so viele gegen mich! Viele sagen von mir: Er hat keine Hilfe bei Gott. "SELA".
Aber du, HERR, bist der Schild für mich, du bist meine Ehre und hebst mein Haupt empor. Ich rufe mit meiner Stimme zum HERRN, so erhört er mich von seinem heiligen Berge. "SELA".

Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.

Dienstag, 12. Januar 2010

Lieder seelischer Heilung

Im Herbst fragte mich eine Freundin , ob ich auch Literatur zum Thema Fasten aus christlicher/religiöser Sicht hätte, da sie sich näher mit der Thematik beschäftigen wollte.

„Hm,“ sagte ich ihr „ich habe nur mein Fastenlesebuch von 7-Wochen-ohne. Schau mal rein, vielleicht steht etwas Interessantes für dich drin.“

Sie ist auch fündig geworden.....aber es war dann besonders ein Satz, der eigentlich so gar nichts mit dem Fasten zu tun hat, der sie angesprochen hat....den sie so wichtig fand, dass sie mir sogar in einer SMS darüber berichtet hat :-)

"Psalmen sind Lieder der seelischen Heilung"

Psalmen sind Lieder der seelischen Heilung.....in und mit den Psalmen können wir klagen und schreien, wir können wüten und zweifeln....und wir können uns in ihnen und in Gott bergen, ihm begegnen und finden Trost.....und Heilung.

Auf der Website der KFD habe ich in einem Artikel von Eva Baumann-Lerch dazu einen schönen Abschnitt gefunden.....etwas länger, aber lesenswert :-)

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Doch auch die schweren alten Worte der Psalmen haben eine eigene Faszination – allerdings eher beim zweiten Lesen. Denn diese Gebete haben eine Leidenschaft und eine schonungslose Offenheit, die die ganze Tiefe menschlichen Empfindens umfasst. Da spiegelt sich die volle Wahrheit des Mensch-lichen und Allzumenschlichen. Da zeigt sich eine Vehemenz und Ehrlichkeit des Gefühls, wie sie neuzeitliche Gebete kaum auszusprechen wagen: „Sei mir gnädig Herr, denn ich welke dahin, heile mich Herr – in meine Glieder fuhr der Schrecken. Meine Seele ist zutiefst erschrocken. Du aber, Herr – wie lange noch? Herr, wende dich doch her und befreie mich, um deiner Liebe willen rette mich“ (Ps 6,3-5).

Wer so betet, der hält nichts mehr hinter einer Fassade zurück. Der steht zu seinen Gefühlen und gibt sich ganz. „Die Psalmen nennen die Dinge beim Namen“, sagt Pirmin Hugger. „Christliche Gebete sind bisweilen zu schön, um wahr zu sein. Die Psalmen sind oft zu wahr, um schön zu sein.“

Weil sie so wahrhaftig menschliche Gefühle ausdrücken – Verzweiflung, Angst, Abneigung und Aggression – haben die Tehillim auch eine therapeutische Wirkung. Für den Pastoralpsychologen Wunibald Müller sind sie eine Möglichkeit, Depressionen zu heilen. Beim Beten der Psalmen begegneten Menschen ihrer tief sitzenden Trauer und Wut, die sie sonst noch hinter einer äußeren Gefasstheit verborgen hielten. Die drastischen Worte brächen Bahn für versteckte Nöte und Verzweiflung und zeigten einen Weg zur Erlösung. „Die Psalmen bieten sich im therapeutischen und spirituellen Kontext als eine ausgezeichnete Möglichkeit an, den Trauerprozess zuzulassen und zu fördern.“ Denn diese Gebete führten die Menschen in seelische Dimensionen, die auch der therapeutische Prozess ansprechen wolle. Es gehe darum, die „Fassung zu verlieren“ und die schmerzlichen Gefühle vertrauensvoll auszudrücken. Indem die Psalmen die Gefühle gleichsam nacheinander abriefen, das Angebot machten, sich an eine von ihnen vorgegebene Gefühlsäußerung anzuhängen, ermöglichten sie es, die ganze Palette von Gefühlen zuzulassen: „Und das pur – in ihrer ganzen Härte und Intensität.“

Für manche reicht schon ein einziger Vers. Auf der Suche nach christlichen Meditationsformen wird derzeit eine alte Form des Psalmenbetens neu entdeckt. Bei der „Ruminatio“, dem „Wiederkauen“, wird ein einzelner Psalmvers in Stille ein ums andere Mal wiederholt. Ein Psalm, der einen Menschen ganz besonders anspricht, kann so immer wieder im Körper schwingen und auf ihn einwirken. Dabei wandeln sich die oft wirren, verzweifelten oder aggressiven Gefühle nach und nach in ein ruhiges und gefasstes Gebet. Ganz so, wie es auch der hebräische Psalmendichter beschreibt: „Wie ein gestilltes Kind bei der Mutter, so ruht meine Seele in mir“ (Ps 131).
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Freitag, 8. Januar 2010

Neue Grusskarten auf Psalmenlesung.net

Einmal mehr konnten wir neue Grusskarten ins Internet stellen. Diesmal mit Foto's von Nadine Hofmann.

Kann man gerne ansehen und kostenlos versenden.

Donnerstag, 7. Januar 2010

Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst

Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst
zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
Aus Psalm 100


Solange man Erfolg hat, kann es dumm klingen, wenn ein Mensch sich mit einem Schaf vergleicht. Das Leben kann aber auch anders mit einem umgehen.
Heute rief mir ein Bekannter an, weil er weiss, dass ich seinerzeit eine Leukämie nur knapp überlebt habe. Seine Schwester sei im Krankenhaus und das Wort Leukämie sei gefallen.

Ihm und seiner Schwester konnte ich nur alles Gute wünschen. Seien sie Gottes Hand anbefohlen. Möge die Medizin, welche in unserem Land verfügbar ist, zusammen mit Gottes Schutz ihr wieder auf die Beine helfen.

Selbst kann ich nur dankbar sein, um jeden Tag, den man gesund beginnt und beendet. Wie auch in einem anderen Palm steht:
Vom Aufgang der Sonne, bis zu ihrem Niedergang, sei gelobt der Name des Herrn.

Dienstag, 5. Januar 2010

Sonnenwende




Nun werden die Tage wieder länger. Hier ein kleiner Video mit Musik der Hildegard von Bingen.

Sonntag, 3. Januar 2010

Freitag, 1. Januar 2010

Neujahrsgruß:


*psssst, 2010 ist das "Jahr der Stille"

jedoch, ob laut oder leise: von hier aus ein behütetes

und - vor allem - ein quietsch-lebendiges und gesundes Neues Jahr!

"Sei stille dem Herrn
und warte auf ihn"


Psalm 37/ 7